TSU Tarrenz – Geschichte
Schon zu Beginn dieses Jahrhunderts gab es in Tarrenz sportliche Vereinigungen, die durchaus als Vorläufer der 1947 gegründeten Turn- und Sportunion bezeichnet werden können. So wurde 1913 der Wintersportverein ins Leben gerufen, der aber erst nach den Wirren des Ersten Weltkrieges richtig aktiv werden konnte (v.a. Schi- und Rodelrennen). Daneben existierte der Christlich Deutsche Turnverein (Christlich Deutsche Turner – Jahnbrüder), welcher 1929 seine erste offizielle Weihnachtsfeier organisierte. Daraus entstand eine Tradition, die bis heute gepflegt wird. Daneben waren sogenannte Schauturnen in diversen Gasthäusern stets fixer Bestandteil im Terminkalender des Turnvereines.
Bis zum Zweiten Weltkrieg existierten diese zwei Vereine mehr oder weniger in rivalisierender Weise nebeneinander, was wohl vor allem auf ihre verschiedenen politischen Überzeugungen und Hintergründe zurückzuführen war. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es nicht zuletzt auf Grund der lntervention durch das Land Tirol zum Zusammenschluß verschiedener sportlicher Gemeinschaften. Nicht mehr politische Strategien, sondern das sportliche Interesse und gemeinsame sportliche Aktivitäten sollten im Vordergrund stehen. So wurde 1947 die Turn- und Sportunion Tarrenz gegründet.
Im § 2 der bis heute gültigen Vereinsstatuten wird folgende Zielsetzung des Vereines genannt: “Der Verein bezweckt die körperliche Ertüchtigung seiner Mitglieder durch Pflege aller Art von Leibesübungen, sowie ihre geistige Erziehung durch die sittlichen und kulturellen Werte des Christentums und des österreichischen Volkstums.” Dies sollte durch “Pflege der Leibesübungen auf allen Gebieten des Turnens und Sportes für alle Altersstufen” (§ 3) erreicht werden.
Der 1. Vereinsausschuss setzte sich wie folgt zusammen:
Obmann: Krißmer Richard
Schriftführer: Wörle Karl
Kassier: Wörle Georg
Sportwart: Krabacher Karl
Beisitzer: Kuprian Johann
Zu den ersten Sektionen zählten: Turnen, Schilauf, Rodeln, Eisstockschießen, Tischtennis
Am Anfang stand sicherlich das Schifahren und das Turnen im Mittelpunkt des Vereinsgeschehens. Ein Blick in die ersten Protokollbücher bestätigt dies. Am 3.4.1949 kam es zur ersten offiziellen Austragung des bis heute sehr beliebten Abergrennens der TSU Tarrenz.
Im Laufe der Jahre entwickelte der Verein sodann auch eine rege Reisetätigkeit. Als Höhepunkte sind dabei sicher die Fahrten zu den Bundeskampfspielen der Union nach Wien (1951, 1960), Graz (1953) und Linz (1955). 1958 fuhr man sogar nach Paris. Mit dabei die Musikkapelle Tarrenz, die jahrelang sehr erfolgreich als Unionskapelle der österreichischen Sportunion fungierte.
Im Juli 1995 nahm die TSU Tarrenz mit rund 50 Teilnehmern an den Sommerspielen in Graz teil. Herausragender Erfolg dabei war sicherlich der Gewinn des Unionsmeistertitels im Fußball durch die U14-Mannschaft von Richard Egger.
Die TSU Tarrenz kann mittlerweile aber auch auf eine reiche Bautätigkeit zurückblicken. 1953 erfolgte die Fertigstellung der Hütte am Lenzenanger. 1957 wurde die neue Turnhalle im Feuerwehrhaus fertiggestellt, nachdem man davor die ebenfalls von der Sportunion errichtete Halle beim Sailer für sportliche Zwecke nutzte.
Die Errichtung des Fußballplatzes am Lenzenanger 1973 ist sicher ein markanter Meilenstein der baulichen Aktivitäten der TSU. 1974 erfolgte sodann auch die Gründung der Sektion Fußball. ln den Fußballplatz wurde in den Folgejahren laufend Arbeitszeit und Geld investiert, wobei vor allem die Errichtung einer Flutlichtanlage (1986) und der Bau eines Blockhauses (1987) zu nennen sind. Es ist sicherlich keine überhebliche Anmaßung, wenn man behauptet, daß die Anlage am Lenzenanger – nicht zuletzt auf Grund der herrlichen Lage – zu den schönsten Sportplätzen Tirols zählt.
1975 erbaute man das Zielhaus beim Bungerloch-Lift.
Im Laufe der Zeit wurden immer wieder neue Sektionen gegründet und aufgenommen. Manche davon haben sich gefestigt und etabliert (Gymnastik / Kinder- und Damenturnen, Langlauf, Mountainbike / 1993 1. Tarrenzer Mountainbikerennen am Lenzenanger; Badminton …), einige sind wieder von der Union abgesprungen oder haben sich über längere Zeit kaum durchgesetzt und nicht gehalten (Skijöring / 1963: 1. Skijöring-Rennen; Judo / Tae-Kwon-Do).
Um den neuen und gesteigerten Anforderungen auch organisatorisch-technisch gerecht zu werden, kaufte man 1973 eine elektronische Zeitnehmung, welche 1981 durch ein moderneres Modell ersetzt wurde.
1975 wird Erich Auderer Bezirksvertreter der Sportunion. 1992 bekommt er das Tiroler Sportehrenabzeichen von Landeshauptmann Alois Partl. Bereits im Jahre I958 erhielt Alois Flür auf Grund seiner großen Verdienste für den Sport das Verdienstabzeichen des Landes Tirol.
Fixer Bestandteil und Pflichttermin im Veranstaltungskalender der TSU Tarrenz ist mittlerweile auch das alljährlich durchgeführte Fußball-Pfingstturnier am Lenzenanger, welches 1984 erstmals organisiert wurde. Ein internationales Turnier, an dem immer 10 bis 12 Mannschaften – v.a. aus Österreich, Deutschland und der Schweiz – teilnehmen und das sich bereits einen guten Ruf erarbeitet und einen Namen gemacht hat.